E-Learning Definition: Vier Wege der Weiterbildung

Elektronisch unterstütztes Lernen, die sogenannte E-Learning Definition, entwickelt sich dank der Flexibilität und der Verbreitung digitaler Medien immer mehr zum bevorzugten Mittel in der Erwachsenenbildung. Digitale Lernplattformen, Erklär-Videos bei YouTube oder sogenannte MOOCs haben das Thema verstärkt in den Fokus gerückt. Jetzt gilt es einheitliche Standards festzulegen, damit sich das E-Learning weiter verbreitet.

Überblick E-Learning Definition

Fast 40 Jahre ist es jetzt schon her, seit die ersten experimentellen Lernprogramme auf Großrechnern für kleine Zielgruppen entwickelt wurden. Anfang der 90er Jahre gab es dann CD-ROM-basierte Lernprogramme, die in Unternehmen und Bildungseinrichtungen genutzt wurden. Häufig wurde damals die fehlende soziale Komponente, insbesondere die fehlende Kommunikation, angeprangert. Erst seit 2003 gerät das computergestützte Lernen stärker in den Vordergrund. Immer mehr mobile Rechner, größere Bandbreiten der Datenübertragung und mehr Möglichkeiten bei der Gestaltung von Kursen machen es möglich.

Bereits heute nutzt jeder zweite 14- bis 44-jährige in Deutschland E-Learning für seine schulische und berufliche Weiterbildung. In den nächsten Jahren wird das Lernen per Computer, Tablet oder Smartphone laut einer Studie des IT-Branchenverbands BITKOM zum vorherrschenden Trend in der Weiterbildung.

Was ist E-Learning?

Unter E-Learning werden alle Formen von Lehre verstanden, bei denen elektronische oder digitale Medien für die Präsentation und Verteilung von Lernmaterialien zum Einsatz kommen. Die Lernprozesse werden dabei durch digitale Medien oder Werkzeuge unterstützt. Dafür werden Videos, Online-Animationen, Grafiken, E-Books, virtuelle Seminare oder auch interaktive Lern-Computerspiele genutzt.

Der größte Vorteil am E-Learning ist das orts- und zeitunabhängige Lernen. Du kannst dann lernen, wenn du Zeit und Lust hast und das in deinem eigenen Tempo. Über Foren, Chats, E-Mails oder Blogs kannst du dich mit anderen Kursteilnehmern und den Dozenten austauschen und offene Fragen klären.

Auch wenn man in den 80er und 90er-Jahren nicht dran glaubte: Das klassische Lernen im Klassenzimmer oder Hörsaal existiert nicht nur neben dem E-Learning, sondern ergänzt sich sogar beim Blended Learning. Dieses steht für integriertes Lernen und kombiniert die Vorteile von Präsenzveranstaltungen und E-Learning.

Im Folgenden stellen wir dir die wichtigsten Formate im E-Learning vor über die du dir Inhalte von zu Hause aus aneignen kannst. Neben Online-Kursen sind nämlich auch Videos, Podcasts und MOOCs beliebte Mittel der Weiterbildung.

Erklär-Videos

YouTube hat das Format der Videos auch für die breite Masse attraktiv gemacht. Millionen Menschen schauen sich heutzutage Videos an – im Bus, beim Essen, zum Vergnügen oder natürlich auch um zu lernen. Um einen Einstieg in ein Thema zu erhalten, eignet sich die Suche bei YouTube, Vimeo und Co. so gut wie immer. Es gibt fast nichts, was es nicht gibt: Anleitungen für den Zusammenbau des Kleiderschranks findest Du ebenso wie Erklärungen der Börsenwelt oder Hilfsmittel gegen eine Insektenplage. Gerade die jüngere Generation nutzt verstärkt Video-Plattformen, um Informationen zu erhalten und sich Wissen anzueignen.

Online-Kurse

Aus den ersten Videoformaten entwickelten sich über die Jahre Plattformen für richtige Online-Kurse. Obwohl die Amerikaner als Vorreiter im E-Learning Bereich gelten, war  hier ein Türke Vorreiter. 2007 entwickelte Eren Bali Software für einen virtuellen Lernraum und entdeckte das Potenzial von Online-Kursen. 2009 ging er ins Silicon Valley und gründete mit Gagan Biyani und Oktay Caglar das Unternehmen udemy. Auf dieser Plattform kann jeder seine eigenen entwickelten Kurse veröffentlichen und verkaufen.

Trotz anfänglicher Finanzierungsprobleme ging die Lernplattform schnell an den Start und hatte schon nach kurzer Zeit 1.000 Lehrende und über 2.000 Kurse im Angebot. Von da an wuchs die Plattform immer weiter. Mittlerweile gibt es Kurse zu allen möglichen Bereichen – vom Pferdetraining über das Erlernen von Programmierung bis hin zu Webseiten und Yoga-Kursen.

Jetzt hat udemy über 11 Millionen Studierende und über 40.000 Kurse, die die Lernenden meist in englischer Sprache abolvieren. Da die Plattform jeden Monat weiter wächst und immer mehr Kurse entwickelt und angeboten werden, wird der Weg weiter nach oben gehen. Alle Kurse sind mobil optimiert und lassen sich auch mit Smartphones und Tablets absolvieren.

Parallel dazu entwickelten Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen unterschiedlicher Tech-Unternehmen die Plattform Udacity, deren Kurse sich zunächst thematisch um IT und Programmierung drehten. Dieser Schwerpunkt ist vor allem der Tatsache geschuldet, dass diese private Online-Akademie 2011 aus einem Informatik-Kurs der Stanford University heraus entstand und kostenlose Vorlesungen und Prüfungen anbot. 2013 änderte sich das Geschäftsmodell hin zur beruflichen und kostenpflichtigen Weiterbildung. Mittlerweile wächst das Potenzial auch hier.

Darüber hinaus gibt es etliche weitere Plattformen, die Online-Kurse anbieten. Längst gibt es nicht nur amerikanische Plattformen, sondern auch in Deutschland wächst der Markt und mit ihm auch das Angebot an deutschsprachigen Online-Kursen.

Viele der Kurse können außerdem auf ein Studium angerechnet werden. Mittlerweile ist es sogar möglich, ein ganzes Studium an Hochschulen online zu absolvieren. Besonders geeignet ist das Online-Studium für alle, die neben dem Beruf studieren möchten und daher besondere Flexibilität brauchen. Im Rahmen des Hochschulverbundes Virtuelle Fachhochschule (VFH) bietet auch die Fachhochschule Lübeck akkreditierte Online-Studiengänge an.

Podcasts

Podcasts sind gerade in Deutschland immer mehr im Kommen. Sie  lassen sich bequem im Auto oder über das Smartphone hören und dauern in der Regel zwischen 10 Minuten und 2 Stunden. Sie fristen in Deutschland aber noch ein Nischendasein. Dabei hat Apple schon mit dem iPod versucht, den Trend global zu setzen. Erst seit 2015 steigen die Hörerzahlen in der D-A-CH-Region an. Thematisch werden alle möglichen Bereiche abgedeckt. Egal ob Psychologie, Finanzen, Recht, Business, Bildung, Comedy oder Motivation, man findet so gut wie zu jedem Thema einen Podcast.

In Deutschland gibt es zusätzlich noch die Besonderheit, dass viele öffentlich-rechtlichen Sender ihre Sendungen ebenfalls in Podcastportale wie iTunes stellen. So entsteht ein hochwertiges, gut produziertes Angebot, aus dem man sehr viel Wissen mitnehmen kann. Zusätzlich lassen sich Angebote aus dem Internet mit vertiefenden Podcast-Episoden verknüpfen.

MOOCs

MOOCs steht für Massive Open Online Courses. Das sind neue, sehr innovative  Kursformate, die besonders für eine sehr große Anzahl von Menschen geeignet sind. Oft wird das Konzept als sehr radikal bezeichnet, weil diese Angebote zu 100% digital sind, konsequent alle Vorteile des Netzes nutzen und auf Präsenzen ganz verzichtet wird. Dafür stehen MOOCs allen offen, sind häufig kostenlos und ermöglichen so unglaubliche Kursgrößen von bis zu 350.000 Teilnehmern. Die Betreuung ist sehr automatisiert und die Teilnehmer werden z. B. durch Peer-Review oder Diskussionen in Foren aktiv eingebunden. Dozenten in der bekannten Form gibt es gar nicht.

e-learning definition
MOOC über die Reformation

Bei einigen Kursen kann man sich die im MOOC erzielten Ergebnisse (meist nach Ablegen einer Prüfung) auch als Studienleistung anerkennen lassen, und kann damit beispielsweise sein Studium zu verkürzen. Dann werden mit dem MOOC sogenannte ECTS-Punkte vergeben. Mit der Plattform mooin (Massive Open Online International Network) bietet oncampus eine sehr vielfältige MOOC-Plattform an, die Themen von Projektmanagement über Netzwerksicherheit im Interview mit Oliva von Westernhagen oder Reformation bis hin zum Volleyball-Trainer abdeckt.

Das Phänomen MOOC ist ein relatives neues: MOOCs gibt es erst seit 2008. Die Idee, die dahinter steckt, kommt aus Kanada. Zwei E-Learning-Spezialisten luden zu einem weltweit zugänglichen Online-Kurs ein, der zwei Wochen laufen sollte. Ganze 2.200 Menschen meldeten sich an und interagierten online mit den Machern des Kurses. Dank der intensiven Vernetzung von den Anbietern und Teilnehmenden und des Austauschs war eine neue Art der aktiven Wissensvermittlung geboren, die heute immer mehr begeisterte Anhänger findet.

Fazit E-Learning

Künftig wird sich das Thema E-Learning noch weiter ausweiten und viele neue Möglichkeiten eröffnen. In den USA geht E-Learning sogar so weit, dass jeder Online-Kurse bei berühmten Stars wie Kevin Spacey oder Christina Aguilera belegen kann. Dieses neue Format hört auf den Namen „Masterclass“ und ist mit 90 $ pro Kurs sogar bezahlbar. Die günstigen Preise sind auch aufgrund der hohen Skalierbarkeit möglich. Hochwertig produziert erfährt der Zuschauer Tipps zu Schauspiel,  Gesang, Fitness und anderem aus erster Hand.

Aber auch bei den Angeboten von Universitäten wird E-Learning eine immer größere Rolle spielen. So langsam steigt auch im wissenschaftlichen Umfeld die Anerkennung der Online-Weiterbildung. In der Zukunft wird der Anteil an Online-Kursen rapide wachsen. Und natürlich spielt E-Learning auch bei der Personalentwicklung oder auch Rhetorik verbessern und trainieren eine wichtige Rolle. Auch ein Online-Fernstudium wird immer wichtiger.

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