Personalentwicklung: Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen erfolgreich weiterbilden

Personalentwicklung

Um für Bewerberinnen und Bewerber attraktiv zu sein und Mitarbeitende möglichst langfristig zu binden, müssen Unternehmen heutzutage mehr bieten als ein gutes Gehalt. Vor allem die jüngeren Generationen ziehen Leistungen wie Weiterbildungsmöglichkeiten einem hohen Betrag auf dem Konto am Ende des Monats vor. Fakt ist: Das Thema Personalentwicklung wird von vielen Arbeitgebenden noch immer unterschätzt – in einer Umfrage gaben nur knapp die Hälfte der Arbeitnehmenden an, dass sie ihr Unternehmen in diesem Punkt hinreichend unterstützt. Dabei ist es heute wichtiger denn je, Mitarbeitenden Weiterbildungsmöglichkeiten anzubieten. Es ist also an der Zeit zu handeln.

Systematische Personalentwicklung

Nur etwa jeder fünfte Erwerbstätige in Deutschland bildet sich fort. Und an dieser  Zahl hat sich laut Statistischem Bundesamt auch seit Jahren nicht viel geändert. Dabei sind gar nicht so wenige Menschen an beruflicher Weiterbildung interessiert. In einer Studie des IfD Allensbach gaben 15 Prozent der Befragten an, besonderes Interesse an beruflicher Weiterbildung zu haben, während mehr als 22 Prozent zumindest mäßig interessiert waren.

Doch so eine Weiterbildung kann mit immensen Kosten verbunden sein – und das schreckt viele ab. Für eine Fortbildung fallen nämlich nicht selten auch mal vierstellige Beträge an. Und dann stellen sich die meisten die Frage, ob sich die Investition langfristig wirklich lohnt und sich auch auf Position und Gehalt auswirkt. Was viele nicht wissen: Es gibt verschiedene Möglichkeiten, nicht alles allein finanzieren zu müssen. So bietet der Staat beispielsweise verschiedenste Fördermöglichkeiten an. Auch Arbeitgebende sind unter bestimmten Umständen dazu bereit, eine Weiterbildung ganz oder zumindest anteilig zu fördern.  Lass dich auf keinen Fall entmutigen: Wenn du weißt, was du gerne machen willst, findet sich in der Regel ein Weg.

Die Generation Y und ihre Ansprüche

In den letzten Jahren sind fast alle der sogenannten Millenials in den Beruf gestartet. Die zwischen 1980 und 1999 geborene Generation, auch Generation Y genannt, hat heute ganz andere Prinzipien als die Generationen zuvor. Millenials gelten in der Regel als gut gebildet und haben häufig einen Hochschulabschluss. Dank der Globalisierung stehen ihnen viele Türen offen. Status und ein dickes Gehalt sind ihnen nicht so wichtig, vielmehr zählt bei der Generation Y der Spaß an der Arbeit. Familie, Freizeit und Selbstverwirklichung sind für diese Generation besonders wichtig – sie bevorzugen daher Jobs mit einer guten Work-Life-Balance.

Für Unternehmen bedeutet diese neue Generation aber auch, dass ihre althergebrachten Mechanismen nicht mehr so gut funktionieren wie in den Jahren zuvor. Mit Beförderung, einem Firmenwagen und Gehaltserhöhung allein kann man kaum einen Millenial hinter dem Ofen hervorlocken. Ist die Hierarchie zu straff und der Gestaltungsspielraum zu gering, kommt es bei den jungen Arbeitnehmenden schnell zur inneren Kündigung.

Laut einer Umfrage aus der Redaktion des Zukunftsinstituts möchten sich 75 Prozent der Generation Y immer wieder weiterbilden – und stellen diesen Anspruch natürlich auch an ihre Arbeitgebenden. Gerade die Generation Y lässt sich durch neue Bildungsmöglichkeiten also enger an die Unternehmen binden. Für Unternehmen bedeutet das ganz klar: Investition in die Personalentwicklung lohnt sich. Gerade die High Potentials wollen nicht stehen bleiben, sondern ständig dazulernen. Seit einigen Jahren nimmt die Verweildauer in einigen Firmen stark ab. Bekommen sie nicht, was sie wollen, können die Millenials jederzeit die Jobs wechseln. Die Förderung von Weiterbildung kann da eine effektive Gegenmaßnahme sein.

Bereiche der Personalentwicklung

In großen Konzernen haben die Führungskräfte dieses Problem erkannt und sich auf die Millenials eingestellt: Ohne eine adäquate Weiterbildung der Mitarbeitenden wachsen keine Nachfolgerinnen und Nachfolger heran – sie müssen stattdessen teuer eingekauft werden. Deshalb stellen viele dieser Unternehmen ihrer Belegschaft ein umfangreiches Weiterbildungs-Portfolio zur Verfügung. Dazu gehören externe Weiterbildungsmöglichkeiten wie Kongresse, Seminare oder Kurse, interne Schulungen, gezieltes Coaching oder auch bezahlter Fernunterricht.

Das Ziel dieser Maßnahmen ist es, die Fähigkeiten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit den Anforderungen bestimmter Aufgaben besser aufeinander abzustimmen. Das geschieht über Schulungen oder Weiterbildungen. So lassen sich die Mitarbeitenden dort einsetzen, wo sie ihre Stärken am besten einbringen können. Auf der anderen Seite versuchen die Konzerne so etwas gegen den Fachkräftemangel zu tun. Entsprechende Schulungen sollen ausgewählte Mitarbeitende zu Fachkräften weiterbilden, um so das eigene Potenzial zu nutzen.

Passen der Job und die Kompetenzen nicht zusammen, leiden sowohl die Angestellten als auch das Unternehmen. Auf lange Sicht führt das zu einer hohen Unzufriedenheit beim Arbeitnehmenden und das wiederum bringt Produktivitätseinbußen für den Arbeitgebenden mit sich. Weiterbildungsangebote sind eine effektive Maßnahme, dieser Abwärtsspirale entgegen zu wirken.

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Vertrieb können beispielsweise ihr Verhandlungsgeschick oder das Management trainieren, Office Managerinnen und Manager ihre Englisch-Kenntnisse vertiefen. Diese Beispiele zeigen, dass auch eine Weiterbildung oder ein ergänzendes Studium dem Arbeitgebenden helfen.

Kurbelt der Vertrieb die Umsätze dadurch an, sind die Kosten für den Arbeitgebenden schnell wieder drin. Wenn das Front Office durch die besseren Sprachkenntnisse ein besseres Verhältnis zur internationalen Kundschaft aufbaut, profitiert im Umkehrschluss auch das Unternehmen. Du siehst: Personalentwicklung kann auf vielen Wegen positiv wirken.

Personalentwicklung: Lohnt sich das für Unternehmen?

In kleinen und mittelständischen Unternehmen ist dieses Denken nicht so ausgeprägt. Und man kann es ihnen nicht verübeln, denn Weiterbildungen kosten Geld, Mitarbeitende können in der Zeit nicht arbeiten und ein Mehrwert wird von den Vorgesetzten oder dem Management häufig nicht gesehen. Trotzdem sollten die Unternehmen nicht zu kurzsichtig denken. Denn Schulungen von Mitarbeitenden sollten als wertvolle Investition in die Zukunft und nicht aus der Perspektive der reinen Kostenstelle gesehen werden.

Stetige Personalentwicklung ist wichtig!

Die Fortbildung der Belegschaft zahlt sich am Ende immer aus – und erhöht die Bindung der Angestellten an das Unternehmen. Je mehr sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit dem Unternehmen identifizieren und je mehr Anerkennung ihnen zuteilwird, umso enger ist die Bindung an das Unternehmen.

Oft bringen qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihr Know-how nicht nur im Arbeitsalltag ein, sondern geben es auch an ihre Kolleginnen und Kollegen oder das Management weiter. So kommt die Weiterbildung auch dem Unternehmen zugute. Und mit entsprechend qualifizierten Angestellten werden die Unternehmensziele eher erreicht. Mit zunehmendem Alter verlieren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer jedoch häufig das Interesse an ihrer beruflichen Entwicklung, da wichtige berufliche Schritte bereits erreicht wurden und der Fokus nicht mehr so stark im Bereich der Weiterentwicklung und des Aufstiegs liegt.

Strategische Personalentwicklung für Mitarbeitende

Das Weiterbildung ein wichtiger Trend in der Arbeitswelt der Zukunft ist, hat sich mittlerweile herumgesprochen. Das Geschäft mit der Weiterbildung boomt. Immer mehr Anbietende schießen aus dem Boden. Doch hier ist Vorsicht geboten – nicht immer stimmt das Verhältnis von Qualität und Preis. Fernunterricht, E-Learning, Präsenzweiterbildungen – es werden viele Möglichkeiten geboten und es gilt, die passende für dich und deine Situation zu finden. Achte bei deiner Wahl genau darauf, ob dich das Angebot wirklich weiterbringt und du die eventuell erforderlichen Zertifikate erlangen kannst.

Weiterbildung für Angestellte

Bezahlt der Arbeitgebende jedoch die Weiterbildung, verpflichten sich Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer häufig zu Bindungsklauseln, d. h. sie müssen dann noch eine bestimmte Zeit im Unternehmen bleiben. Eine andere Finanzierungsmöglichkeit beruflicher Weiterbildung ist die Bezuschussung durch den Staat. Hier gibt es viele bundesweite Fördertöpfe, die ganz unterschiedliche Arten und Themen von Weiterbildungen oder Coaching bezuschussen oder teilweise sogar ganz übernehmen.

Generell gilt: Die Kosten für eine Weiterbildung können von der Steuer abgesetzt werden. Bei Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern erkennt das Finanzamt bis zu 1.000 Euro pauschal als Werbungskosten an. Allerdings gibt es bei den Förderprogrammen auch gewisse Einschränkungen: wer zu viel verdient oder ein bestimmtes Alter überschritten hat, erhält keine Unterstützung. Die Bedingungen sind also immer individuell zu klären. Lass dich einfach beraten, welche Förderung am besten zu deinem Vorhaben passt!

Was wir tun können

Die Themen Weiterbildung und e-Learning haben bei oncampus und dem Institut für Lerndienstleistungen der TH Lübeck seit vielen Jahren Tradition. Wir haben uns schon mit diesem Thema beschäftigt, als das Online Lernen noch in den Kinderschuhen steckte. Wir bieten die Möglichkeit, an verschiedenen staatlichen Fachhochschulen berufsbegleitende Online-Fernstudiengänge und Online-Weiterbildungskurse zu belegen. Mit einigen der Module können Weiterbildungsteilnehmende Credit Points nach dem ECTS erwerben und erhalten außerdem ein Weiterbildungs- oder Hochschulzertifikat.

So können Vorgesetzte und Entscheiderinnen und Entscheider das Niveau der Weiterbildung klar zuordnen und somit die Qualität der Personalentwicklung sicherstellen. Zur Wahl stehen beispielsweise Bachelor- und Masterstudiengänge in Informatik, BWL, Tourismus oder Maschinenbau oder Weiterbildungen in Marketing, Projektmanagement, Soft-Skills-Beispiele für Lebenslauf und Bewerbung, Tourismusmanagement, Mitarbeiterführung oder Medizintechnik. Für jeden ist etwas dabei. Auch unsere Selbstlernkurse können bei der Entwicklung helfen. Von Rhetorik verbessern über E-Business oder Marketing bis hin zur Informatik ist alles dabei. Schau doch mal rein und mach‘ mehr aus deinem Talent.

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