Warum wir Barcamps lieben und warum auch du auf ein Barcamp gehen solltest!

Barcamps erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Nahezu jedes Jahr entstehen neue Barcamps, teilweise auch mit verschiedenen Schwerpunkten: Ob nun HR-Barcamps, EduCamps oder auch Maschine-Learning-Camps – für jeden Themenbereich ist etwas dabei! Die Faszination Barcamp ist ungebrochen und auch wir outen uns als große Barcamp-Fans. Aber was ist ein Barcamp eigentlich? Wie läuft ein Barcamp denn ab und wieso sollte ich ein Barcamp besuchen? Alle Infos kurz und kompakt erfährst du in diesem Blogartikel.

Was ist eigentlich ein Barcamp?

Ein Barcamp ist eine “Un-Konferenz” – eine offenes Workshop-Format, welches nicht durch eine Dauerbeschallung von Vorträgen lebt, sondern durch die einzelnen spontanen Vorträge der Teilnehmenden zu verschiedensten Themen selbst belebt wird. Anfang und Ende eines Barcamps sowie Ablauf der einzelnen Sessions und Themenfelder bestimmen die Teilnehmenden selbst. Dabei kann jeder Teilnehmende sein Wunschthema vorschlagen und in einer sogenannten Session vorstellen. Wie eine Session vom Teilnehmenden gestaltet wird, bleibt jedem selbst überlassen. Vom Vortrag über Workshops bis hin zu einer lockeren Gesprächsrunde ist alles möglich. Ein Barcamp-Besuch lohnt sich für jeden – da es durch die große Themenvielfalt für alle Zielgruppen geeignet ist.

Dass es Barcamps in der heutigen Zeit gibt, haben wir dem Verleger Tim O’Reilly zu verdanken, dessen Ursprung die Foocamps (Foo= Friends of O’Reilly) waren. Im Gegensatz zum heutigen Format war eine Teilnahme nur mit Einladung möglich. Aus diesem innovativen Konzept heraus entwickelten einige Teilnehmenden ein neues Format, welches für alle zugänglich ist: das heutige Barcamp wurde geboren! 2005 fand das erste Barcamp, wie wir es heute kennen, in Palo (Kalifornien) statt. Nur ein Jahre später wurde das erste Barcamp im deutschsprachigen Raum organisiert. In den letzten Jahren entwickelten sich aus dem klassischen Barcamp-Format, welches alle Zielgruppen anspricht, auch Barcamps mit verschiedenen Themenschwerpunkten wie KI, Education und HR.

Wie läuft ein Barcamp ab?

Hast du ein passendes Barcamp für dich gefunden, musst du dich erst einmal hierfür anmelden und dir ein Ticket sichern. Nicht selten haben Barcamps auch aufgrund der zur Verfügung stehenden Räumlichkeiten eine limitierte Teilnehmendenanzahl. Die Teilnahme an Barcamps ist in der Regel kostenlos. Wenn es endlich soweit ist, heisst es „Doors open“: Das Barcamp kann beginnen! Bei einem gemeinsamen Frühstück trudeln nach und nach alle Teilnehmenden ein und du hast schon die erste Möglichkeit dich mit den anderen Teilnehmenden auszutauschen und neue Kontakte zu knüpfen. Nach dem Frühstück und einer kurzen Einführungsrunde bei der sich jeder kurz vorstellt (gerne auch mal mit drei Hashtags) beginnt die Session-Planung – das Rahmenprogramm des Barcamps. Jeder Teilnehmende kann ein Wunschthema äußern, zu dem er gerne eine Session anbieten möchte. Per Handzeichen signalisieren die weiteren Teilnehmenden ihr Interesse, was für die spätere Raumplanung relevant ist.

Ist das Session-Board mit bunten Themen gefüllt, suchst du dir die Sessions aus, die dich interessieren. Die Sessions laufen dabei parallel, d.h. du kannst auch munter zwischen den Sessions hin und her wechseln. Nach einer Mittagspause geht es in den zweiten Session-Slot und weitere spannende Sessions erwarten dich. Abends findet in der Regel ein nettes „Get-together“ statt, wo du dich weiter mit den Teilnehmenden austauschen kannst. In der Regel ist das Programm von Barcamps über zwei Tage – meistens freitags und samstags – ausgelegt.

Sessions, Sessions, Sessions – was brauche ich eigentlich für eine Session?

Hast du etwas Barcamp-Luft schnuppern können, solltest auch du eine eigene Session anbieten, um die Faszination Barcamp zu verstehen. Eine Session anzubieten ist natürlich kein Muss und bleibt freiwillig! Hast du aber ein spannendes Thema, über das du gerne berichten oder auch einfach über eine bestimmte Frage mit Teilnehmenden diskutieren möchtest,  so lohnt es sich für dich und auch für die anderen Teilnehmenden eine eigene Session beim Barcamp anzubieten.

Wie du deine Session gestaltest, bleibt dabei vollkommen dir überlassen. Über Vorträge, Diskussionsrunden bis hin zu kreativen Arbeiten mit Lego und Co. ist alles möglich: Du gestaltest deine Session nach deinen Vorstellungen! Nicht selten werden Sessions auch sehr spontan angeboten, sodass eine aufwendige Power-Point-Präsentation nicht immer notwendig ist. Es geht um den Austausch mit den Teilnehmenden und dass jeder am Ende etwas mitnimmt. Möchtest du auf dem nächsten Barcamp einen kurzen Vortrag halten, so brauchst du dir um einen Beamer in der Regel keine Gedanken zu machen, denn dieser ist häufig in den Räumlichkeiten vorhanden. Und beim Thema WLAN kannst du bereits einen Haken setzen: Kein Barcamp ohne gutes WLAN-Netz! Denn Ziel eines jeden Barcamps ist es, dass darüber gesprochen wird! Jedes Barcamp hat seinen eigenen #, worüber alle Teilnehmenden twittern, posten und über das Barcamp sprechen und vielleicht auch Insights aus deiner Session der Community teilen.

Möchtest du eine Session auf einem Barcamp anbieten, so gilt es eine Regel zu beachten: Überziehe nicht deinen vorgesehenen zeitlichen Sessionslot! Für eine Session sind je nach Barcamp zwischen 30 und 45 min vorgesehen, sodass genügend Zeit für einen Raumwechsel für die Teilnehmenden bleibt. Auch werden gerne am Ende einer Session noch Fragen von den Teilnehmenden an dich gestellt. So kommst du mit Teilnehmenden in einen lebhaften Austausch! Wie du siehst: Es lohnt sich einmal eine Session bei einem Barcamp anzubieten!

Warum du unbedingt ein Barcamp besuchen solltest

Wie du siehst, bringen Barcamps wirklich sehr viel Spaß und du lernst eine Vielzahl von Menschen kennen. Durch die verschiedenen Sessions , die angeboten werden, lernst so viele neue Inhalte kennen und bekommst geballtes Wissen in komprimierter Form. Die Sessions können bspw. die besten Netflix-Serien, Sketchnotes lernen, Volleyball-Insights, Coden leicht gemacht, die neusten Marketing-Tools oder auch Tipps und Tricks für Rucksackreisen umfassen. Wo erhältst du so viel kreativen Input an einem Ort? Auf Barcamps ist kein Thema zu dumm, denn die Teilnehmenden gestalten ein Barcamp zu ihrem eigenen Barcamp. Und das Schöne: Alles in einer sehr lockeren und lustigen Atmosphäre. Es gibt keine Rangordnung – alle Teilnehmenden, egal ob Politiker, Studierender oder CEO – auf dem Barcamp wird jeder gedutzt, denn auch das macht den Charme eines Barcamps aus.

Bist du einmal auf einem Barcamp gewesen, so wirst du wieder an einem Barcamp teilnehmen. Und das Format Barcamp nimmt auch zunehmenden Einfluss in der Politik. Die Landesregierung Schleswig-Holstein bspw. ist seit kurzem regelmäßiger Gast auf diversen Barcamps und tauscht sich in Sessions direkt mit den Teilnehmenden aus. Und auch hier zählt natürlich ganz klar die „Du-Kultur“. Daher unsere Empfehlung als Barcamp-Liebende: Trau‘ dich und besuche auch du ein Barcamp!

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Wo finde ich das nächste Barcamp?

Neugierig auf Barcamps geworden? Dann aber los! Schau hier in die aktuelle Liste, wo du alle Barcamps im deutschsprachigen Raum findest. Das nächste Barcamp findet übrigens in Lübeck in der Dräger Garage statt. Zur Anmeldung geht es hier entlang, einige Restplätze kannst du noch für Samstag ergattern. Die Teilnahme ist auch hier kostenlos und für Speis‘ und Trank‘ ist natürlich gesorgt!
Wir freuen uns, wenn du dabei bist und wünschen dir viel Spaß beim Entdecken der bunten Barcamp-Welt!

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